Boris Kuschnir

Foto: Verbier Festival

Boris Kuschnir

Meisterkurs Violine, 07. – 10. Juli, 4 x 45 Minuten

Boris Kuschnir, Violine

Welch ein talentierter Geiger! Wunderbarer Klang, sehr virtuos, starke und gut koordinierte Finger und eine insgesamt ausgezeichnete musikalische Struktur!
(David Oistrakh)

Ein Gefühlsmusiker, der russische Intensität mit einer wienerischen Fülle und Geschmeidigkeit der Tongebung verbindet. Bei ihm sind Innigkeit und leidenschaftliches Bekenntnis in besten Händen.
(Süddeutsche Zeitung)

Boris Kuschnir wurde 1948 in Kiew in eine Musikerfamilie geboren, studierte am Moskauer Tschaikovsky-Konservatorium Geige bei Boris Belenkij und Kammermusik bei Valentin Berlinskij (Borodin Quartett).

Nachhaltigen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten seine wiederholten Begegnungen mit Dmitrij Schostakowitsch (Zusammenarbeit an seinen letzten Quartetten) und David Oistrach, der ihn auch unterrichtete. Seine Karriere begann 1969, als er einer von drei Gewinnern beim Allunionswettbewerb in Leningrad war und im Finale das Beethoven Violinkonzert, mit den Leningrader Symphonikern unter der Leitung von Yuri Temirkanov, gespielt hat.

In der Folge gewann er weitere Preise bei internationalen Geigen- und Kammermusikwettbewerben (Paris, Belgrad, Sion, Trapani, Bratislava, Florenz, Triest, Gorizia, Hamburg, Vercelli). 1970 gründete er das Moskauer Streichquartett und war bis 1979 dessen ständiges Mitglied. Seit 1981 lebt er in Österreich, erhielt 1982 die österreichische Staatsbürgerschaft. Er ist seit 1984 Professor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien und seit 1999 auch ordentlicher Universitätsprofessor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

Seine pädagogische Tätigkeit findet internationale Anerkennung im Zusammenhang mit der künstlerischen Laufbahn seiner Schüler Julian Rachlin (1. Preis Internationaler Eurovisions-Wettbewerb – Amsterdam, 1988), Nikolaj Znaider (1. Preis Königin Elizabeth Wettbewerb – Brüssel, 1997), Maria Dueñas (1. Preis Yehudi Mehuhin Competition – Richmond, 2021; 1. Preis International Vladimir Spivakov Violin Competition – Ufa, 2018; 1. Preis International Zhuhai Mozart Competition – Zuhai 2017; 1. Preis Viktor Tretiakov Competition – Krasnojarsk, 2021), Sergey Dogadin (1. Preis Tschaikowsky Wettbewerb – Moskau, 2019; 1. Preis Singapore International Violin Competition – Singapur, 2018; 1. Preis Internationaler Joseph Joachim Violin Wettbewerb – Hannover, 2015), Diana Tishchenko (1. Preis Long Thibaud Competition – Paris, 2018), Pavel Milyukov (3. Preis Internationaler Tchaikovsky Wettbewerb – Moskau, 2015; 1. Preis Aram Khachaturian International Competition – Eriwan, 2012), Lidia Baich (1. Preis Internationaler Eurovisionswettbewerb – Wien, 1998), Dalibor Karvay (1. Preis Internationaler Eurovisions-Wettbewerb – Berlin, 2002; 1. Preis Internationaler Tibor Varga Wettbewerb – Sion, 2003; 1. Preis Internationaler David Oistrach Violinwettbewerb – Moskau, 2008), Alexandra Soumm (1. Preis Internationaler Eurovisionswettbewerb – Luzern, 2004), Patricija Avšič (1. Preis Jeno Hubay Competition – Budapest, 2021; 1. Preis Yankelijevich Competition – Omsk, 2022; 1. Preis Leonid Kogan Competition – Brüssel, 2022), Yukari Ohno (1. Preis Princess Astrid International Music Competition – Trondheim, 2021), Ondrej Janoska (Janaska Ensemble) und Aleksey Igudesman (Igudesman & Joo).

Darüber hinaus unterrichtete er mehr als 40 Preisträger nationaler und internationaler Musikwettbewerbe, einigen seiner Schüler wurden Professuren an Universitäten verliehen, sie spielen in zahlreichen Kammerensembles und Orchestern weltweit – 7 seiner Studenten wurden Mitglieder der Wiener Philharmoniker.

Er ist immer wieder als Dozent von Meisterklassen, etwa bei der Verbier Festival Academy oder der Kronberg Akademie, sowie als Jurymitglied internationaler Wettbewerbe (u. a. Königin Elizabeth Wettbewerb in Brüssel, Tschaikovsky Wettbewerb in Moskau, Internationaler Violinwettbewerb in Indianapolis, Niccolò Paganini Wettbewerb in Genua, Jacques Thibaud Wettbewerb in Paris, Joseph Joachim Wettbewerb in Hannover, Tibor Varga Wettbewerb in der Sion, Michael Hill Wettbewerb in Auckland, Eurovisionswettbewerb in Bergen, David Oistrach Wettbewerb in Moskau, Pablo de Sarasate Wettbewerb in Pamplona, George Enescu Wettbewerb in Bukarest, Seoul International Music Competition, Violin Masters in Monte Carlo, ARD Musikwettbewerb in München, Louis Spohr Wettbewerb in Weimar, Andrea Postacchini International Violin Competition in Fermo, Aram Khachaturian International Competition in Jerewan, Vladimir Spivakov Violin Wettbewerb in Ufa, Viktor Tretiakov Wettbewerb in Krasnojarsk, Yankelevitch International Violin Competition in Omsk, Jeno Hubay Competition in Budapest und beim internationalen Kammermusikwettbewerb in Melbourne tätig.

1984 gründete er das international mit vielen Auszeichnungen anerkannte Wiener Schubert Trio (u. a. 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb „Sergio Lorenzi“ in Triest, 1985, bei dem Sandor Vegh Jurypräsident war, Mozart-Interpretationspreis 1988, Preis der Ernst v. Siemens-Stiftung, 1990 etc.).

Boris Kuschnir spielte als Solist und Kammermusiker in den wichtigsten Musikzentren der Welt: Musikverein Wien, Teatro alla Scala – Milano, La Fenice – Venedig, Concertgebouw – Amsterdam, Berliner Philharmonie, Wigmore Hall  – London, Théâtre des Champs-Elysées – Paris, Saal des Tschaikovsky Konservatoriums – Moskau, lshibashi Memorial Hall und Suntory Hall – Tokio und bei großen internationalen Festivals wie: Salzburger Festspiele, Gidon Kremer’s Lockenhaus Festival, Wiener Festwochen, Besançon, Washington, Spoleto, Neapel, Stresa, Bregenzer Festspiele, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, December Evening (Swiatoslaw Richter Winterfestival) – Moskau, Weiße Nächte – St. Petersburg, Julian Rachlin & Friends – Dubrovnik, Verbier Festival – Schweiz.

Seine kammermusikalischen Partner waren Persönlichkeiten wie Jewgeni Kissin, Elisabeth Leonskaja, Boris Berezovsky, Leif Ove Andsnes, Jean-Yves Thibaudet, Itamar Golan, Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Maxim Vengerov, Dmitry Sitkovetsky, Renaud Capucon, David Garrett, Yuri Bashmet, Gérard Caussé, Nobuko Imai, Lawrence Power, Veronika Hagen, David Carpenter, Antoine Tamestit, Lars Anders Tomter, Hatto Beyerle, Mischa Maisky, Boris Pergamenschikow, Natalia Gutman, Miklós Perényi, Steven Isserlis, Gautier Capuçon, Sol Gabetta, Gary Hoffmann, Jean-Guihen Queyras, Ivan Monighetti.

Er hat als Solist und als Kammermusiker zahlreiche Aufnahmen produziert, unter denen die Gesamteinspielung der Mozartschen Klaviertrios, die von EMI anlässlich des Mozartjahres 1991 veröffentlicht wurden, besonders herausragt. 1993 gründete er das Wiener Brahms Trio, welches sein Debüt bei Kremer’s Kammermusikfestival in Lockenhaus gab. 1996 gewann das Trio den ersten Preis beim 9. Internationalen Kammermusikwettbewerb in Illzach (Elsaß, Frankreich). 1999 erschien vom Wiener Brahms Trio die Gesamtaufnahme der Schumann’schen Werke für Klaviertrio auf 2 CDs bei NAXOS. Im Jahr 2002 war Boris Kuschnir Mitbegründer des Kopelman Quartetts, mit dem er seither in der ganzen Welt konzertiert und bei Nimbus Records und Wigmore Hall Live CDs veröffentlicht hat.

1999 verlieh der Österreichische Bundespräsident Dr. Thomas Klestil den Berufstitel „Professor“ an Boris Kuschnir. Im Jahr 2008 verlieh der Österreichische Bundespräsident Dr. Heinz Fischer das „Große Silberne Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich“ an Boris Kuschnir, im Jahre 2013 dann das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse“. Im Jahr 2019 verlieh die Steiermärkische Landesregierung das „Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark“ an Boris Kuschnir. Im Dezember 2014 verlieh der Präsident des Chinesischen Central Conservatory of Music in Peking Boris Kuschnir die Ehrenprofessur.

2022 promovierte Boris Kuschnir mit Auszeichnung als Dr.art. an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.


Klavierbegleitung

Tatiana Chernichka

Tatiana Chernichka, Klavier

Tatiana Chernichka wurde in Novosibirsk/Russland in einer Musikerfamilie geboren. Ausgebildet wurde Tatiana Chernichka in der Musikschule des M.I.Glinka-Konservatoriums für hochbegabte Kinder in ihrer Heimatstadt, wo sie von Professor Mary Lebenson unterrichtet wurde. Seit 2003 lebt sie in München, wo sie ihr Studium bei Professor Eliso Virsaladze absolvierte. Ihr Masterstudium bei Professor Klaus Kaufmann am Mozarteum Salzburg schloss sie 2011 mit Auszeichnung ab.

Bis heute ist Tatiana Chernichka Gewinnerin einer Vielzahl von Wettbewerben, unter anderem „Busoni“ Wettbewerb in Bolzano, „Queen Elisabeth“ Wettbewerb in Brüssel und „Maria Canals“ Wettbewerb in Barcelona. Seit 2009 hat sie einen Lehrauftrag für Korrepetition an der Musikhochschule München. Überdies hat Sie mehrere Masterkurse von renommierten Professoren, so wie Ana Chumachenco, Natalia Gutman, Julia Fischer und Wen-Sinn Yang, begleitet. Ihre Debut-CD mit 24 Etüden von Chopin erschien in 2018 bei ARS Produktion. Seit 2022 ist sie Dozentin an der Stella Privathochschule in Feldkirch, Österreich.

© 1981 – Carl Flesch Akademie